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18.05.2015
Heiraten im „Karusel“
Das Asta-Nielsen-Hauses „Karusel“ noch vor der Restaurierung
Bild: M. Strukow-Hamel / NHV
Das Asta-Nielsen-Hauses „Karusel“ noch vor der RestaurierungBild: M. Strukow-Hamel / NHV
Bild: M. Strukow-Hamel / NHV
Vitte / Hiddensee (tour's / M. Str.-Hl.) : - Am Freitag, den 15. Mai 2015, war es soweit. Nach einer umfänglichen restoratorischen Sanierung wurde das Asta-Nielsen-Haus offiziell eröffnet. Wieder im alten Gewand, wird es dann eine Ausstellung über Max Taut und Asta Nielsen beherbergen sowie als Außenstelle des Standesamtes dienen. Etwa 60 Bündnisse fürs Leben werden derzeit jährlich auf der Insel Hiddensee geschlossen. Dies ist nun nicht nur im Rathaus, sondern viel romantischer im Balkonzimmer des „Karusel“ am Norderende von Vitte möglich. Hochzeiten sind für den Tourismus auf der Insel Hiddensee ein lukratives Marktsegment, das noch ein erhebliches Steigerungspotential, gerade für die Vor- und Nachsaison beinhaltet.
Der Architekt Max Taut war ein gern gesehener Gast auf der Insel Hiddensee und konnte zwischen 1922 und 1925 jedes Jahr ein Haus entwerfen und bauen. Keines der Häuser ist mit einem der anderen vergleichbar, aber alle sind in die Landschaft integriert. Am Nordende von Vitte zur Boddenseite hin befindet sich jenes "Karusel", das runde Haus von Hiddensee, das in den Zwanzigerjahren des letzten Jahrhunderts als Künstlertreff galt. Die berühmte dänische Schauspielerin Asta Nielsen hatte das Ferienhaus gekauft und verbrachte hier auf der Insel von 1925 bis 1933 ihre Sommerferien und schrieb: „Nirgends ist man so jung, so froh und so frei wie auf dieser schönen Insel.“ Innerhalb kurzer Zeit entwickelte sich das Haus zu einem Treffpunkt für Freunde und Bekannte von Asta Nielsen, z. B. Joachim Ringelnatz mit Frau, Heinrich George und auch Gerhart Hauptmann. Ringelnatz bedichtete das Haus so: „Fischerhütten, schöne Villen grüßen sich vernünftig freundlich. Steht ein Häuschen in der Mitte, rund und rührend zum Verlieben. „Karusel“ steht angeschrieben. Dieses Häuschen zählt zu Vitte.“
Nach wechselvoller Geschichte während und nach dem 2. Weltkrieg wurde das Asta-Nielsen-Haus 1975 unter Denkmalschutz gestellt und konnte 1989 durch die Gemeinde von den Erben von Asta Nielsen erworben werden. Für etwa 500 000 Euro denkmalgerecht saniert, wovon 95 Prozent aus Fördermitteln des Landes und der EU finanziert wurden, steht es jetzt außer für Trauungen auch zur Besichtigung und Führungen offen. Verwaltet wird das Haus vom Hafen- und Kurbetrieb der Insel.
Der konnte bereits am 1. Mai die technische Inbetriebnahme des neuen Seglerhafens von Kloster vermelden, was mit einem 1. Kapitänsfest gefeiert wurde.
Weitere Neuigkeiten vom „Söten Länneken“ Hiddensee demnächst wieder im tour´s-Magazin.