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04.03.2015

Volle Betten, aber marode Infrastruktur

BUGAImpressionen
Bild: NHV
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Berlin (tour´s / PI) - Im Jahr 2014 zählten Deutschlands Beherbergungsbetriebe 424,1 Millionen Übernachtungen. Damit verzeichnete das Reiseland Deutschland ein Plus von 3 Prozent gegenüber 2013 und das fünfte Rekordjahr in Folge. Damit bestätigte Deutschland seine Position als Reiseeuropameister vor Spanien (401,2 Millionen Übernachtungen) und Italien (316,1 Millionen Übernachtungen).

Volle Betten, aber leere Kassen bei den Kommunen – Übernachtungsrekorde alleine reichen nicht aus, um Deutschlands Strandpromenaden und Wanderwege in Schuss zu halten, warnt Reinhard Meyer, Präsident des Deutschen Tourismusverbandes (DTV) angesichts des fünften Rekordjahres für den Deutschlandtourismus zum Auftakt der ITB. „Wir freuen uns sehr, dass der Tourismus brummt. Aber was bringt das schönste Wellnesshotel am Ort, wenn die historische Innenstadt bröckelt, das Museum nicht geöffnet hat und die Grünanlage in armseligem Zustand ist?“ Die Finanzierung der touristischen Infrastruktur lastet vielerorts auf den klammen Kommunen, die bei dieser freiwilligen Aufgabe immer häufiger den Rotstift ansetzen. „Es ist notwendig und solidarisch, dass alle Profiteure des Tourismus ihren Beitrag zahlen“, appelliert Meyer und fordert eine flächendeckende Ausweitung der Tourismusabgabe.

Das Prinzip der Tourismusabgabe: Alle, die am Tourismus verdienen, leisten einen Beitrag. Dazu gehören nicht nur Hotels und Gaststätten, auch vom Einzelhandel, Tankstellen oder Friseuren können abgestufte Beiträge erhoben werden. Die Einnahmen verschwinden nicht, wie bei der Bettensteuer, im kommunalen Haushalt, sondern sind für die touristische Infrastruktur und die Vermarktung bestimmt.

In vielen Bundesländern dürfen bisher nur Kur- und Erholungsorte auf diese Form der Tourismusfinanzierung zurückgreifen. Dies ist in den Kommunalabgabengesetzen der Länder geregelt. Meyer fordert die Länder auf, auch anderen Tourismusorten die Möglichkeit zu geben, eine Tourismusabgabe zu erheben. In den letzten Jahren sei schon einiges in Gang gekommen. „Es ist aber noch viel Überzeugungsarbeit, vor allem vor Ort, bei den Unternehmen zu leisten“, räumt der DTV-Präsident ein. An einer fairen Finanzierung führe kein Weg vorbei. Eine gute touristische Infrastruktur und ein professionelles Marketing sind unerlässlich, um im Wettbewerb zu bestehen und private Investitionen anzuregen. Und das muss bezahlt werden.

In einem der Presse übergebenen Positionspapier unterbreitet unter dem Motto:“Wir machen den Deutschlandtourismus mobil“ der DTV Vorschläge, u.a. zur Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur auf Schienen, Straßen und auf dem Wasser.



 

 


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