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04.07.2014

Hiddensee vor der Hauptsaison: Ausgezeichneter Strand, noch mehr Kultur und weitere Bauvorhaben



Seebad Hiddensee (tour´s / Str.-Hl.) - Die Blaue Flagge, ein anerkanntes Ökolabel, das jeweils für ein Jahr vergeben wird, flattert weiter über den Strand des Hauptortes der Insel Hiddensee. Schon im Mai hatte die Deutsche Gesellschaft für Umwelterziehung (DGU) in Binz ihre Blauen Flaggen an 34 Badestellen und fünf Sportboothäfen in Mecklenburg-Vorpommern verliehen. Auch der Vitter Strand wurde zum 6. Mal in Folge mit dieser begehrten Blauen Flagge ausgezeichnet. Die Auszeichnung mit der Blauen Flagge für Badestrände ist im Tourismus sehr gefragt. Wo sie gehisst werden darf, können sich Badegäste auf einen ausgezeichneten Standard der Sauberkeit des Badewassers und der umliegenden Natur freuen.

Bereits seit Anfang Mai wurden in Kloster die Baggerarbeiten am Seglerhafen nach einer Neuausschreibung von einer dänisch-deutschen Firma weitergeführt. Im Anschluss an diese Arbeiten wird eine Steganlage für bis zu 75 Sportboote errichtet. Das marode Sanitärgebäude am Hafen wird durch einen Neubau ersetzt. Die Hafen- und Kurdirektion geht davon aus, dass alles im Frühjahr 2015, spätestens zur Hauptsaison in Betrieb genommen werden kann.

Doch nicht nur für „Wasserratten“ und Segler gibt es vom „söten Länneken“ Positives zur vermelden. Auch für die Freunde von Kunst und Kultur wird gesorgt. Ende Juni wurde endlich der Umbau des Asta-Nielsen-Hauses genehmigt. Der Baustart ist in den ersten Julitagen erfolgt.

„Steht ein Häuschen in der Mitte, rund und rührend zum Verlieben.„Karusel" steht angeschrieben. Dieses Häuschen zählt zu Vitte…“ bedichtete einst Joachim Ringelnatz dieses Haus, wo er häufig Gast des berühmten dänischen Stummfilmstars Asta Nielsen war. Als erstes von insgesamt vier Häusern des Architekten Max Taut auf der Insel Hiddensee entstand es 1922/23 als Sommerhaus und wurde 1929 von der berühmten Schauspielerin Asta Nielsen erworben. Sie verbrachte hier auf der Insel mit ihrer Tochter und ihrem Mann oft mehrere Monate im Sommer und machte aus ihrem „Karusel“ einen Treffpunkt für ihre Freunde und Bekannte. Ihre Gastfreundschaft genossen nicht nur Joachim Ringelnatz und seine Frau, sondern auch Heinrich George und Gerhart Hauptmann und viele andere. 1933 kehrte Asta Nielsen Deutschland den Rücken und ließ das Haus abgeschlossen mit dem gesamten Inventar zurück. In den Kriegsjahren und nach den Jahren bis 1961 lebten nacheinander etwa 15 Familien in dem Haus, meist Kriegsflüchtlinge, schließlich ein Hiddenseer-Lehrerehepaar. 1989 erwarb die Gemeinde das Haus von den Erben der Schauspielerin.

Schon 2012 hatte Alfred Langemeyer, Leiter des Hiddenseer Hafen- und Kurbetriebes, im Interview tour´s von den Bemühungen um die Finanzierung der denkmalgerechten Sanierung des Hauses und Nutzungsplänen berichtet. Mit zeitlicher Verzögerung können nun die Bauarbeiten an dieser „kleinen Schatzkiste“, wie sie der Kurdirektor liebevoll nennt, beginnen. Werden soll daraus ein „Künstler-Haus“ in Vittes Norderende, eine lebendige Kommunikationsstätte unter Einbeziehung des Gartenbereichs. Zum Andenken an Asta Nielsen wird es eine ständige Ausstellung geben. Und im Balkonzimmer im Obergeschoss soll ein Trauraum eingerichtet werden. Auf der Insel zu heiraten ist sehr beliebt, findet aber noch recht prosaisch im Rathaus statt. In Hochzeiten sehen die Touristiker auf der Insel Hiddensee ein lukratives Marktsegment, das noch ein erhebliches Steigerungspotenzial, gerade für die Vor- und Nachsaison beinhaltet. Gefördert wird die Sanierung des „Asta-Nielsen-Hauses“ vom Land und Landkreis mit 95 % vom Gesamtbrutto von 510 000 Euro. „Zur nächsten Saison muss alles fertig sein,“ betont Alfred Langemeyer.

Auch im Norderende von Vitte steht fix und fertig und schlicht-schön seit dem 21. März ein kubistischer Lärchenholz-Neubau. Daran zu lesen „Homunkulus-Figurensammlung“. Entworfen wurde er von der renommierten Architektin Johanne Nalbach für die Figurensammlung der Seebühne Hiddensee. Die ist 1997 aus dem Figurentheater „Homunkulus” in Berlin hervorgegangen. Der Neubau versammelt nicht nur all jene Figuren, die in den vergangenen 17 Jahren des Spielbetriebs aufgetreten sind. Neben vielen Ausstattungstücken gibt es dazu ein Café und eine Bühne. Auf dem Programm 2014: Shakespeares "Sturm". Lesungen, Filmreihen, Konzerte und Vorträge sollen außerdem den Insulanern und ihren Gästen angeboten werden. Für Prinzipal Karl Huck erfüllte sich der Traum von einer zusätzlichen, ganzjährig nutzbaren Räumlichkeit auf der Insel für die große Figurensammlung, die sich auch als Probebühne und für Seminare im Bereich des Figurenspiels und Figurenbaus eignet.



 

 


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