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10.02.2020
36. Offene Berliner Seniorenmeisterschaft
FM Reinhard Postler wurde Berliner Seniorenmeister 2020
Berlin (tour's / Wolfgang Thormann)

- 148 Senioren setzten sich zwischen dem 28. Januar und dem 08. Februar mit Leidenschaft und Spielfreude Tag für Tag ans Brett im Kampf um jeden Punkt, im Kampf um den Titel des Berliner Seniorenmeisters 2020.

Darunter 6 Frauen und 53 Nestoren. Nun schon traditionell fand dieses Ringen direkt an der Spree im Bootshaus der TSG Oberschöneweide statt.

Die vorjährigen Seniorenmeister C. Syré, M. Hahlbohm, B. Burchhardt, W. Vandre und T. Glatthor waren wieder mit von der Partie, bereit den Titel zum zweiten Mal zu erringen. Überraschend und kurzentschlossen meldete sich FM R. Postler von der TSG Oberschöneweide an und so war mit FM M. Schulz der Favoritenkreis geschlossen.

Die Favoriten punkteten bis zur 5. Runde. In der 6. Runde kam es dann zur Spitzenpaarung zwischen M. Schulz 4,5 Pkt. - R. Postler 5 Pkt., welche M. Schulz verdient für sich entschied.

Der Zwischenstand nach der 6. Runde lautete: M. Schulz 5,5 Pkt., R. Postler 5 Pkt., C. Syré 5 Pkt. und überraschend P. Baranowsky 5 Pkt..

Peter Baranowsky spielte trotz eines glücklichen Sieges in der 4. Runde gegen FIM B. Burchardt und einer Niederlage (diese nach einem hartnäckigem Kampf) gegen R. Postler in der 7. Runde ein tolles Turnier.

Nachdem M. Schulz in der 7. Runde glücklich gegen C. Syré gewann, stand alles auf Titelgewinn für M. Schulz. Aber es kam anders.

Da der Titel vermutlich vergeben war, bot in der Schlussrunde R. Postler frühzeitig gegen H. Richter Remis. Der nahm an und die beiden Kontrahenten spazierten nun entspannt durch den Volkspark Wuhlheide. Die andere Spitzenbegegnung zwischen M. Schulz - P. Baranowsky war nach dem Spaziergang noch voll im Gange, aber überraschend mit einer Figur weniger für M. Schulz. Was war geschehen? Ein Remis-Angebot von P. Baranowsky wurde von M. Schulz abgelehnt und nach einem Blackout verlor M. Schulz eine Figur, kämpfte aber unverdrossen weiter - ohne Erfolg.

Die Schlussrunde ist für M. Schulz offensichtlich mit einem schlechten Omen verbunden, denn in der letzten Meisterschaft verlor er auch überraschend gegen K. Kapr und verdarb seine gute Platzierung. Für ihn völlig unerwartet, aber nicht unverdient, wurde nun R. Postler mit 7,5 Pkt. nach Buchholzpunkten Berliner Seniorenmeister vor P. Baranowsky 7,5 Pkt. und M. Schulz 7,0 Pkt.. Die beiden Vorjahrsmeister C. Syre 7,0 Pkt. und M. Hahlbohm 6,5 Pkt. komplettierten die Spitzengruppe.

Ein kleines Trostpflaster für M. Schulz – er gewann mit seinem Verein Zitadelle Spandau (M.Schulz, Dr. M. Krippen, G. Hildebrand) vor der TSG Oberschöneweide (R. Postler, M. Hahlbohm, H. Matitschka) die Mannschaftswertung.

Zwischen dem Jugendmeistertitel der DDR 1962 und den Seniorenmeistertitel 2020 liegen für R. Postler viele schöne Erfolge und Höhepunkte. Es würde hier den Rahmen sprengen, diese alle aufzuzählen. Der 75-jährige aus Greiz (Stadt in Thüringen mit großer Schachtradition) kommende und sich seit vielen Jahren als Köpenicker fühlender ist in seinem Verein TSG Oberschöneweide ein Leistungsträger und gibt seine Erfahrungen gern weiter.

Bei den Frauen siegte Ilse Garms aus Eberswalde mit 4 Pkt. vor Brigitte Burchardt 3,5 Pkt., die das Turnier krankheitsbedingt nach der 5. Runde abbrechen musste und Anne Geiß 3,5 Pkt..

Die einzelnen Tabellen können ausführlich auf der Homepage des Berliner Schachverbands eingesehen werden.

Hier ein Auszug der einzelnen Wertungen:

Nestorenwertung: 1. R. Postler 7,5 Pkt., 2. H.P. Richter 6,5 Pkt., 3. L. Kollberg 6,0 Pkt.
Rangliste A TWZ (1850 – 1999): 1. R. Baranowsky 7,5 Pkt., 2. R. Seils 6,5 Pkt., 3. Prof. H. Badestein 6,0 Pkt.
Rangliste B TWZ (1740 - 1849): 1. A. Metzger 6,0 Pkt., 2. Dr. H. Mayer 5,5 Pkt., 3. E. Krüger 5,5 Pkt.
Rangliste C TWZ (1650 - 1749): 1. K. Kranch 5,5 Pkt., 2. J. Stock 5,5 Pkt., 3. Dr. R. Bartonek 5,0 Pkt.
Rangliste D TWZ (unter 1650): 1. A. Krawatzki 4,5 Pkt., 2. A. Reitmaier 4,0 Pkt., 3. R. Fiedler 4,0 Pkt.
Unter der Leitung des langjährigen Seniorenreferenten Werner Wiesner, den Schiedsrichtern und Organisatoren Lothar Oettel, Bernhard Riess und Eckhart Stets wurde die Meisterschaft wieder perfekt vorbereitet und durchgeführt. Durch die Kooperation mit der FV Schach e.V. konnte erstmals eine Live–Übertragung der beiden Spitzenbretter realisiert werden.

Ausblick:

Nach dem Spiel ist vor dem Spiel.
Und so liegen für die 37. Meisterschaft im nächsten Jahr bereits 31 Anmeldungen (nicht nur aus Berlin) vor.

Außerdem wünschen wir dem schwer erkrankten Werner Wiesner gute Genesung.



 

 


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