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Foto: Nationalparkamt Müritz
Foto: Nationalparkamt Müritz
Neustrelitz ( tour's / R.W. ) - Normalerweise sind Waldkäuze ja eher nachtaktive Geschöpfe. Ganz anders verhalten sich die gleichnamigen Junior-Ranger aus Neustrelitz und Blankensee. 15 von ihnen trafen sich Anfang Dezember entsprechend schon zur Mittagszeit putzmunter am Jugendwaldwaldheim Steinmühle. Dort wollten sie das erlebnisreiche Jahr gemeinsam ausklingen lassen. Traditionell durften die Eltern ausnahmsweise mit dabei sein, um ihre 6- bis 11-jährigen Töchter und Söhne zunächst auf einer kleinen Wanderung durch den Müritz-Nationalpark zu begleiten.
Eine Premiere gab es dabei für Stefan Klug. Der im Hauptberuf als Versicherungsvertreter arbeitende Neustrelitzer durfte nämlich erstmals eigenverantwortlich die „Waldkäuze“ als staatlich geprüfter Natur- und Landschaftsführer durch das Schutzgebiet geleiten. Die entsprechende Ausbildung hatte er vor gut einem Jahr auch mit Hilfe der Nationalpark-Mitarbeiter in der Naturlehrstätte an der Steinmühle absolviert und die Prüfung erfolgreich bestanden.
Ausgangspunkt dafür war ein Zeitungsartikel gewesen. „Ich hatte gelesen, dass die Junior-Ranger immer auf Nachwuchssuche sind“, erzählt Stefan Klug. „Da habe ich zunächst mit meiner Tochter Lisa gesprochen und sie mit ihrem Einverständnis angemeldet. Nachdem Lisa dann stets voller Begeisterung von den monatlichen Treffen berichtete, bekam auch ich Lust, mich aktiv in den Naturschutz und die Umweltbildung einzubringen.“
Die 11-jährige Lisa weiß durch die bisherigen Aktionen mit den „Waldkäuzen“ auch schon, was sie einmal werden möchte: „Rangerin, am liebsten im Müritz-Nationalpark“, verkündet die Schülerin der Neustrelitzer Nehru-Schule selbstbewusst.
Viel Gelegenheit, diesen Berufswunsch weiter zu verinnerlichen, wird Lisa auch künftig haben. Denn bei Kakao und Lebkuchen besprachen die „Waldkäuze“ nach der Wanderung ihr Programm für das neue Jahr, das sie mit ihren Betreuerinnen Gitta Köstler und Ines Blossey absolvieren möchten.
So wollen sie sich schon im Januar bei Fürstensee auf winterliche Tierspurensuche begeben. Im April werden die Junior-Ranger dann das Frühlingserwachen im Düsterwiesenbruch bei Düsterförde beobachten. Nach der Fahrradtour im Mai folgt im Juni ein Praxistest für alle „Waldkäuze“. Beim Führen von Schulklassen durch den Nationalpark dürfen sie dann unter Beweis stellen, was sie bisher über die Tier- und Pflanzenwelt im Schutzgebiet gelernt haben.
Im August werden die Junior-Ranger mehrere Proben aus zwei Gewässern entnehmen, um anschließend deren Wasserqualität zu analysieren und zu dokumentieren.
Ein Höhepunkt wird im September eine Exkursion an die Müritz sein, wo die Schüler die zahlreichen Kraniche auf ihrem Zwischenstopp beim Flug ins Winterquartier und mit etwas Glück auch Rotwild beobachten können. Einen besonderen Spaß bereitet dann im Oktober sicher eine moderne Schnitzeljagd mit GPS-Geräten, auch Geocaching genannt. Im November folgt schließlich ein gemeinsamer Arbeitseinsatz mit anschließendem Grillen, bevor sich dann auch das Jahr 2014 dem Ende neigt.