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Die Azubis der Zukunft – qualifiziert oder desinteressiert?
Berlin (tour´s/Alexander Bohr) :Am 6. September versuchte der Ausbildungstag Süd-Ost 2012 im Freizeit- und Erholungszentrum Wuhlheide (FEZ) Schülern Anregungen zur künftigen Berufsorientierung zu geben. Aussteller aus Treptow-Köpenick und Umgebung stellten sich den Fragen neugieriger Schüler und bewarben Ausbildungsplätze in ihren Betrieben. Vor dem Eingang des FEZ-Hauptgebäudes, wo die Bundeswehr mehrere Einsatzfahrzeuge zu Demonstrationszwecken aufgestellt hatte, herrschte reger Andrang. Im Foyer waren die Stände der fast 60 Aussteller auf das Erd- und Obergeschoss verteilt. Neben öffentlichen Einrichtungen, wie dem Bezirksamt Treptow-Köpenick, gab es auch Vertreter des Einzelhandels, zum Beispiel Edeka und die Parfümeriekette Douglas, in Berlin ansässiger Großunternehmen, wie der Berlin-Chemie AG, sowie einiger Berufs- und Fachhochschulen. Auch eine kleine Bühne für Vorträge gab es in direkter Nähe des Eingangs. Darüber hinaus boten einzelne Unternehmen in separaten Räumen Präsentationen zur eigenen Darstellung und genaueren Vorstellung von Ausbildungs- und Studienplätzen an. Der Stand des DLR, der sich neben dem „orbitall“, abseits der anderen befand, erwies sich als ungünstig gelegen, da kaum Schüler den Weg dorthin fanden. Dabei hätte die Thematik des DLR, besonders wohl die Raumfahrt, einige Interessenten gefunden. Ähnlich erging es dem Team des METEUM, das in einem zusätzlichen Raum für naturwissenschaftlich Interessierte noch Anschauungsmaterial und Informationen zu den Themenbereichen Biochemie, Bionik und Solarzellen bereithielt. Vertreten waren auch soziale Einrichtungen, wie das Köpenicker Seniorenzentrum, diese haben es heutzutage besonders schwer. Neben dem herrschenden Fachkräftemangel und dem Ausbleiben von Zivildienstleistenden, gibt es noch zusätzliche Personalprobleme, da sich kaum mehr junge Leute für soziale Berufe interessieren und engagieren. Ziel des Ausbildungstages war daher auch, möglichst viel qualifizierten Nachwuchs für diese, aber auch für die anderen vertreten Berufe zu finden.
Die Arbeit an einer Zukunft, die nachhaltiger ist und bessere Chancen für alle bietet, als unsere Gegenwart es tut, findet besonders heute an unserer Jugend statt.
Vielseitig, wenn auch wenig innovativ, waren auch die Methoden, die von Unternehmen benutzt wurden, um Schüler an ihre Stände zu locken. Während die Bundeswehr mit ihren Fahrzeugen beeindruckte, gab es an einem Stand zur Gastronomie- und Hoteliersausbildung Drinks und Häppchen und bei der Berliner Bank gar ein Glücksrad. Der Masse der Schüler nach zu urteilen, war die Messe ein Erfolg. Zeigen muss sich jedoch noch, ob tatsächlich ein größerer Teil der Schüler durch die Veranstaltung das Interesse, eine Ausbildung bei einem der vorgestellten Betriebe aufzunehmen, entwickelt hat.