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22.06.2011
Entdeckungen im Kunst- und Kulturland Mecklenburg-Vorpommern
Mecklenburg-VorpommernKunstkaten Ahrenshoop
Foto: Kurverwaltung Ahrenshoop
Mecklenburg-VorpommernKunstkaten Ahrenshoop
Foto: Kurverwaltung Ahrenshoop
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Rostock (tour´s/TMV): Mecklenburg-Vorpommern ist altes Kulturland. Viele Hünengräber aus massiven Findlingen erinnern an alte slawische Kulturen und mehr als 200 Burgwälle aus dieser Zeit blieben erhalten. Märchenschlösser in Schwerin, Ludwigslust oder Güstrow künden vom alten Glanz ehemaliger Residenzen. Der Nordosten inspirierte Caspar David Friedrich oder Otto Niemeyer Holstein, hier dichteten Fritz Reuter und Ernst Moritz Arndt, Gerhart Hauptmann und Hans Fallada. In Güstrow schuf der Expressionist Ernst Barlach seine größten Werke. Der Gartenarchitekt Peter Joseph Lenné schuf im ganzen Land unverwechselbare Parkanlagen. Backsteinriesen, Bürgerhäuser, Bädervillen und Burgen – das Kulturland Mecklenburg-Vorpommern ist reich an Schätzen, die Hanse und Herzöge hinterlassen haben. Kathedralen in den Hansestädten Rostock, Wismar, Stralsund und Greifswald wechseln sich ab mit den weißen Villen der prächtigen Seebäder. Museen offenbaren große und kleine Kunstwerke sowie die Schätze des Meeres.

Zahlreiche der 2.000 Schlösser und Herrenhäuser im Land beteiligen sich an Konzertereignissen und Veranstaltungshighlights wie beispielsweise der Mitsommer Remise, bei der an einem der längsten Tage des Jahres in der Mecklenburgischen Schweiz Führungen, Ausstellung oder Konzerte in Gutshäusern zu erleben sind. Auch beim Schlösserherbst laden Schlösser, Guts- und Herrenhäuser im Nordosten vom 1. bis 31. Oktober zu einer Reihe von kulinarischen, kulturellen, sportlichen oder handwerklichen Veranstaltungen ein. Vom 8. bis 24. Juli 2011 findet auf Schloss Griebenow die Opernale statt. www.auf-nach-mv.de, www.mittsommer-remise.de, www.opernale.de

In den Sommermonaten erleben Gäste landesweite Musikfestivals in Mecklenburg-Vorpommern. Zwischen Ostsee und Seenplatte erwarten sie nationale und internationale Künstler, außergewöhnliche Spielstätten und eine unvergessliche Atmosphäre, beispielsweise bei den Konzerten der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern, der Greifswalder Bachwoche, des Schönberger Musiksommers und des Usedomer Musikfestivals. Konzerte dieser und dreier weitere Musikfestivals, der Eldenaer Jazz Evenings, des Neubrandenburger Jazzfrühlings, des “‘Brücken’- Festivals für Neue Musik“ und des „see more jazz“-Festivals, sind künftig auf dem gemeinsamen Internetauftritt www.musikland-mv.de zu finden.

Im vergangenen Jahr zogen die Festspiele Mecklenburg-Vorpommern so viele Besucher an wie nie zuvor. 72.000 Gäste erlebten insgesamt 129 Konzerte an außergewöhnlichen Spielstätten. Das Spektakel um Klaus  Störtebeker auf der Insel Rügen, die Störtebeker Festspiele, sahen 382.000 Zuschauer in 67 Vorstellungen, und die Vineta-Festspiele begeisterten 20.749 Besucher. 2011 locken neben diesen jährlich wiederkehrenden Veranstaltungen und Open Airs große Jubiläen Gäste aus dem In- und Ausland in den Nordosten: Die Hansestadt Wismar feiert vom 30. Juni bis zum 3. Juli den 800. Geburtstag des Wismarer Hafens Bad Doberan gedenkt vom 24. Juni bis 26. Juni des Beginns des Klosterbaus vor 825 Jahren. Vom 5. bis 7. August erinnern Feiern an 125 Jahre Schmalspurbahn „Molli“ zwischen Bad Doberan und Kühlungsborn. Stralsund feiert den 60. Geburtstag des Meeresmuseums, und im Landkreis Mecklenburg-Strelitz wird am 22. September der 250. Jahrestag der Thronbesteigung von Prinzessin Sophie Charlotte begangen. Weitere Informationen: www.auf-nach-mv.de

Der Studie Qualitätsmonitor Deutschlandtourismus zufolge bezeichnet etwa jeder dritte Gast im Nordosten seine Ferien als Kultururlaub. 22 Prozent der Besucher haben sich unter anderem wegen des Kunst- und Kulturangebotes für MV als Reiseziel entschieden. Während ihres Urlaubs besuchen 78 Prozent der Gäste Sehenswürdigkeiten, und etwa die Hälfte aller Besucher sieht sich Museen und Ausstellungen an.

Ahrenshoop, Schwaan, Hiddensee – Künstler-Refugien im Nordosten
Besondere Lichtverhältnisse, urwüchsige Landschaft und malerische Silhouetten der Hansestädte inspirierten Künstler der Vergangenheit wie Caspar David Friedrich oder Lyonel Feininger. Künstlerkolonien präsentieren das reiche Erbe und beflügeln auch zeitgenössische Künstler. Mit der Herausbildung der Ahrenshooper Malerkolonie wurde der Grundstein für den heutigen Künstlerort Ahrenshoop gelegt, ein malerisch zwischen Ostsee und Bodden gelegenes Dorf mit rohrgedeckten Häusern. Der Wechsel zwischen Steil- und Flachufern, Wiesen und Wäldern, Meer und Binnenwasser und das besondere Licht unter dem weiten Himmel inspirieren seit mehr als 100 Jahren Landschaftsmaler. Zu allen Jahreszeiten gibt es hier ein vielfältiges kulturelles Angebot: Galerien mit interessanten Ausstellungen, offene Ateliers und Werkstätten der ortsansässigen Künstler und Kunsthandwerker, musikalische und literarische Kostbarkeiten und die Möglichkeit, selbst kreativ zu sein.

Der Kunstkaten, Galerie und Veranstaltungshaus, zeigt derzeit unter dem Titel “Elisabeth von Eicken. Moderne und Internationalität” eine Sonderausstellung mit Werken der Kolonie-Mitgründerin Elisabeth von Eicken. Im Neuen Kunsthaus Ahrenshoop werden unter dem Titel “3+3 junge kunst aus drei ländern” Werke dreier junger Künstlerinnen und Künstler aus den Regionen Südschweden, Klaipeda/Litauen und Mecklenburg-Vorpommern gezeigt. Ab dem 10. September erhält die Berliner Künstlerin Cornelia Schleime als “Ehrengast des Künstlerhauses Lukas” im Rahmen des Artist-in-Residence-Programms eine Ausstellung. www.neues-kunsthaus-ahrenshoop.de, www.kunstkaten.de, www.kunstmuseum-ahrenshoop.de

Die mehr als 100-jährige Geschichte des Künstlerortes wird demnächst in bisher nicht bekannter Breite sichtbar. Im Jahr 2013 wird das Kunstmuseum eröffnet. Mit diesem Neubau soll ein Ausstellungs- und Forschungszentrum geschaffen werden, das die vorhandene Sammlung des Ortes und privater Leihgeber aufnehmen kann und Möglichkeiten ihres Ausbaus bietet. In einer so genannten Infobox für Kunstmuseum wird bereits heute ein Überblick über die Sammlung und die Stiftungsziele gegeben. www.kunstmuseum-ahrenshoop.de

Die Künstlerkolonie Schwaan war die erste und bis heute sicher unbekannteste der drei in der Organisation „Euroart” zusammengeschlossenen Künstlerkolonien Mecklenburg-Vorpommerns. Die Kleinstadt südlich von Rostock pflegt das Erbe von Franz Bunke und anderen Malern, die Formen und Farben des Landstrichs auf Leinwand brachten, heute in der Kunstmühle. Unter dem Thema Landschaftsmalerei in Mecklenburg wird hier eine Dauerausstellung zur Schwaaner Künstlerkolonie gezeigt, in der mehr als einhundert Arbeiten ihrer Maler – Landschaftsdarstellungen, Stillleben und figürliche Darstellungen – zu sehen sind. Nebenbei werden regelmäßig Sonderausstellungen geboten. Bis 10. Juli stehen unter dem Titel “Ferch – ein Malerdorf” 30 Kunstwerke von Arthur Borghard, Theodor Schinkel oder Carl Kayer Eichberg zur Schau. Werke aus einer anderen Künstlerkolonie werden vom 24. Juli bis 23. Oktober unter dem Titel “Worpswede in seiner ganzen Vielfalt” gezeigt. Informationen: www.kunstmuseum-schwaan.de

Auf der Insel Hiddensee begann um 1900 das so genannte “Goldene Zeitalter”. Oskar Kruse-Lietzenburg baute 1904 die “Lietzenburg”, und Elisabeth Büchsel kam zum ersten Mal hierher. 1922 gründeten Clara Arnheim und Henni Lehmann den Hiddenseer Künstlerinnenbund, der bald in ganz Deutschland bekannt wurde. Gerhart Hauptmann, die Familie Mann und zahlreiche weitere Dichter, Maler, Bildhauer, Musiker, Schauspieler verbrachten auf der Insel ihre Sommerfrische. Mit seiner mehr als hundertjährigen Geschichte als Insel der Künstler und Poeten ist Hiddensee zu einem Teil deutscher Kultur geworden. Besucher erfahren in Sonderausstellungen – beispielsweise im Heimatmuseum Hiddensee – mehr über die Insel und ihre Künstler. Das Museum würdigt in seiner diesjährigen Sonderausstellung die Berliner Malerin Clara Arnheim (1865-1942). Bei ihren regelmäßigen Besuchen der Insel war sie immer wieder aufs Neue von der Landschaft, dem Licht, der Stimmung und den Menschen fasziniert. Als das “geistigste aller deutschen Seebäder” bezeichnete Gerhart Hauptmann (1862-1946) die Insel Hiddensee, die er als Schauplatz seines Dramas “Gabriel Schillings Flucht” wählte und ihr damit ein literarisches Denkmal setzte. Im Haus “Seedorn” in Kloster war er bereits 1926 Sommergast, 1930 kaufte Hauptmann das Haus, das seit seinem 10. Todestag 1956 Gedenkstätte und kulturelles Zentrum von Kloster ist. www.seebad-hiddensee.de

Lebendige und junge Kunst im Nordosten
Besucher, die sich für zeitgenössische Kunst interessieren, können neben den Künstlerkolonien auch das die mit moderner Kunst und international ausgerichteten Ausstellungen im “Mecklenburgischen Künstlerhaus Plüschow” besichtigen, die immer wieder überregional Aufmerksamkeit und Wertschätzung erlangen. Auch im Künstlerhaus “Lukas” in Ahrenshoop treffen sich regelmäßig Stipendiaten zur kreativen Arbeit. Ihre Werke sind jeweils in aktuellen Ausstellungen zu sehen. Der Kunstverein “Schloss Wiligrad” bietet vielseitige Ausstellungen, Konzerte und künstlerisch Kreatives für Kinder. Einmalig für das Land ist das dort gegründete Kinder-Kunstmuseum. Für Zeitgenössisches engagieren sich darüber hinaus landesweit unterschiedliche Kunstvereine, wie die Kunstvereine Kapelle Weitendorf, Bützow und Rügen. Informationen: www.kunstverein-wiligrad1.de, www.plueschow.de, www.kunstkapelle-weitendorf.de

Am Strand von Kühlungsborn und in der Hansestadt Rostock präsentieren die Kunsthallen eine weitere Facette des Kunstangebots in Mecklenburg-Vorpommern. Im Skulpturenpark Katzow und im Kunstring Müritz-Nationalpark sowie in der Mittelhof-Galerie im Kreis Güstrow finden Natur und Kunst zu einem erlebnisreichen Dialog. Workshops und internationale Pleinairs erweitern die Kunstausstellungen unter freiem Himmel.

Das Konzept des Rostocker Kunst-Raum-Schiffes “Stubnitz” und die Aktionen, die vom Schloss Bröllin ausgehen, zeichnen sich durch interdisziplinäre Vernetzung der Künste aus. Gemeinsame Projekte mit internationalen Tanztheatern, Musikern, Video- und Installationskünstlern, Performern und Happeningakteuren bestimmen das originelle, provozierende und kreative Programm dieser außergewöhnlichen Kulturzentren. Information: www.stubnitz.com, www.broellin.de

Wer sich für moderne Kunst in Mecklenburg-Vorpommern interessiert, dem seien beispielsweise Besuche der zahlreichen Galerien, wie die Galerie Möller in Warnemünde und die Galerie Benz auf Usedom, empfohlen. Neben anspruchsvollen Ausstellungen bieten sie zeitgenössische Arbeiten von Künstlern der Region zum Kauf an. Informationen: www.kunstkabinett.de, www.galerie-moeller.de, www.auf-nach-mv.de

 

 


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